„Zeitarbeit“ und „Leiharbeit“ sind Begriffe, die heutzutage sehr oft synonym verwendet werden. Kein Wunder! Eigentlich gibt es keinen rechtlichen Unterschied zwischen Zeitarbeit und Leiharbeit. Die Begriffe beschreiben ein Beschäftigungsmodell, das durch das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) geregelt wird.
Was ist eine Zeitarbeit bzw. Leiharbeit? Warum werden diese zwei Begriffe verwendet? In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, worauf die Zeitarbeit beruht und warum das Wort „Leiharbeit“ negative Assoziationen hervorrufen kann.
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Was ist eigentlich Zeitarbeit (Leiharbeit)?
Zeitarbeit, die auch als Leiharbeit oder Arbeitnehmerüberlassung bezeichnet wird, ist ein Beschäftigungsmodell, das derzeit eine immer wichtigere Rolle auf dem Arbeitsmarkt spielt. Im Rahmen der Zeitarbeit (Leiharbeit) wird ein Arbeitnehmer, der bei einer Zeitarbeitsfirma beschäftigt ist, einem bestimmten Unternehmen für eine bestimmte Zeit überlassen. Alle Zeitarbeitsfirmen müssen eine entsprechende Erlaubnis (AÜG-Erlaubnis bzw. ANÜ-Lizenz) haben (die Erlaubnis kann durch die Bundesagentur für Arbeit auf Antrag erteilt werden).
Wichtig: Der Leiharbeitnehmer ist unbefristet bei einer Zeitarbeitsfirma beschäftigt. Zeitarbeitsfirmen schließen klassische Arbeitsverträge mit Leiharbeitnehmern ab – in der Praxis bedeutet das, dass sie die Rolle rechtlicher Arbeitgeber spielen. Auch wenn der Arbeitnehmer in einem externen Unternehmen arbeitet, wird seine Arbeit durch das Zeitarbeitsunternehmen organisiert und verwaltet.
Zeitarbeit, Leiharbeit oder Arbeitnehmerüberlassung? Gibt es einen Unterschied?
Diese drei Begriffe haben dieselbe Bedeutung und werden im Regelfall als Synonyme betrachtet. Bei der Zeitarbeit, Leiharbeit oder Arbeitnehmerüberlassung handelt es sich um dasselbe Arbeitsmodell.
Was ist der Unterschied zwischen Zeitarbeit und Leiharbeit? Der Unterschied liegt nur in der Verwendung dieser Worte. Der Begriff „Leiharbeit“ wird in der Regel umgangssprachlich verwendet. Manchmal wird er in negativen Kontexten genutzt. Das Wort „Leiharbeit“ impliziert, dass es zu einem „Ausleihprozess“ kommt. Allerdings werden Zeitarbeitnehmer nicht ausgeliehen – sie sind doch bei der Zeitarbeitsfirma fest angestellt. Bei Kundenunternehmen übernehmen sie Einsätze für einen bestimmten Zeitraum – daher ist der Begriff „Zeitarbeit“ passender. Das Wort wird heutzutage häufiger als „Leiharbeit“ verwendet, da es professioneller klingt.
Der Begriff „Arbeitnehmerüberlassung“ wird vor allem im rechtlichen und geschäftlichen Kontext verwendet. Er bezieht sich auf das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz, das die Zeitarbeit in Deutschland regelt.
Warum hat das Wort „Leiharbeit“ eine negative Konnotation?
Obwohl die Worte „Zeitarbeit“ und „Leiharbeit“ eigentlich Synonyme sind, wird die Verwendung von dem Wort „Leiharbeit“ manchmal abgeraten. Warum? Früher hatte die Leiharbeit einen sehr schlechten Ruf, was bis in die 1970er zurückgeht. Leiharbeitnehmer wurden damals schlechter bezahlt. In der Regel hatten sie auch einen eingeschränkten Zugang zu sozialen Leistungen. Leider arbeiteten sie in der Vergangenheit oft in schlechten Bedingungen, worüber auch in den Medien informiert wurde.
Im Laufe der Zeit hat sich die Situation der Leiharbeitnehmer geändert. Wie oben erwähnt, haben sie alle Rechte und Benefits wie andere Arbeitnehmer, was durch das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) geregelt wird.
Zeitarbeit und ihre wichtigsten Vorteile für Unternehmen
Es ist kein Zufall, dass sich so viele Unternehmen aus verschiedenen Branchen für eine Zusammenarbeit mit seriösen Zeitarbeitsfirmen entscheiden. Die Zeitarbeit hat einige wesentliche Vorteile:
- Flexibilität bei der Personalplanung – Unternehmen haben die Möglichkeit, auf Auftragsschwankungen oder saisonale Spitzen schnell zu reagieren;
- Kostenersparnis – Kundenunternehmen müssen die Kosten für die Rekrutierung nicht tragen;
- Schnelle Verfügbarkeit von Arbeitskräften – seriöse Zeitarbeitsfirmen beschäftigen qualifizierte Arbeitskräfte, die sofort einsatzbereit sind. Dadurch lässt sich der Rekrutierungsprozess deutlich beschleunigen;
- Keine langfristigen Verpflichtungen – Zeitarbeitnehmer können nur für ein bestimmtes Projekt oder für einen bestimmten Zeitraum eingestellt werden;
- Reduzierung von Personalengpässen – durch die Zeitarbeit lassen sich kurzfristige Personalausfälle (z. B. durch Krankheit) kompensieren;
- Reduzierter Verwaltungsaufwand – professionelle Zeitarbeitsfirmen übernehmen alle administrativen Aufgaben, wie Lohnabrechnung und Vertragsmanagement.
Was ist der Unterschied zwischen Zeitarbeit und Leiharbeit? Fazit
Die Begriffe „Zeitarbeit“ und „Leiharbeit“ beziehen sich auf das gleiche Arbeitsverhältnis, bei dem Arbeitnehmer von einer Zeitarbeitsfirma an ein anderes Unternehmen überlassen werden. Obwohl diese Begriffe oft synonym verwendet werden, muss man sich darüber im Klaren sein, dass das Wort „Leiharbeit“ manchmal negativ assoziiert wird. Hervorzuheben ist aber, dass Zeitarbeitnehmer heutzutage dieselben Rechte und Pflichten wie andere Arbeitnehmer haben.